Gestärkt aus der krise – Soziale innovationen für mehr teilhabe
Das Coronavirus und die Maßnahmen zu dessen Bekämpfung haben die Arbeit der sozialen Dienste massiv verändert. Der Krisenmodus erforderte von allen Beschäftigten einen Einsatz bis an die Belastungsgrenzen und zeigte, wie essenziell soziale Berufe für das Funktionieren unserer Gesellschaft sind. Seit März 2020 dokumentiert das Europäische Soziale Netzwerk (ESN), wie sich in ganz Europa soziale Dienste in ihrer täglichen Arbeit mit Kindern und Familien, Menschen mit Behinderungen, Obdachlosen und älteren Menschen der Herkulesaufgabe mit viel Flexibilität und Kreativität stellten.
„Lasse niemals eine ernsthafte Krise ungenutzt verstreichen“ (Rahm Emanuel)
Einem Brennglas gleich legte die Corona-Krise bereits vorher bestehende Probleme offen und verstärkte sie. Zugleich ist sie ein Antreiber der Digitalisierung; digitale, flexible und dezentrale Arbeitsformen wurden durch sie rasant befördert. Sozialbehörden wurden darin bestärkt, mit freien Trägern wie auch privaten, kommerziellen Anbietern innovative Konzepte zu erproben sowie neue digitale Tools einzusetzen, sei es zur ortsunabhängigen Kommunikation oder für Analysen, Bedarfsprognosen oder zum Monitoring.
Investition in innovative Konzepte und digitalen Wandel
Im Rahmen unserer Arbeitsgruppen zur Digitalisierung und EU-Förderung haben wir mit ESN-Mitgliedern aus ganz Europa eine Reihe von Reformvorschlägen diskutiert, die dazu beitragen könnten, soziale Dienste zu modernen, resilienten Organisationen zu entwickeln. Der Finanzhaushalt der Europäischen Union für die Jahre 2021 bis 2027 wie auch europäische und nationale Fördertöpfe stellen Mittel bereit, um in die Transformation sozialer Dienste zu investieren. Deren Fokus auf innovative Konzepte und digitalen Wandel bietet die Möglichkeit, im sozialen Sektor gezielt in Modernisierung und Neugestaltung zu investieren.